Die ersten Arbeiten werden in Frühjahr beginnen
Sanierung der Eisenbahnerhäuser in Falkenberg

Bereits in 2020 sind die fünf Mehrfamilienhäuser für knapp 200 000 Euro bei der Immobilienauktion des Auktionshauses Karhausen in Berlin unter den Hammer gekommen. Genau dort, wo auch im Dezember 2017 das „Dorf“ Alwine bei einer Versteigerung deutschlandweit bekannt geworden ist. Nun war es fast ein ganzer Straßenzug, den der Auktionator aufrief und für den immerhin zwei Interessenten geboten haben. In Falkenberg herrschte bezüglich des neuen Käufers ein großes Aufatmen, denn neuer Eigentümer war die WBG Elsteraue. Geschäftsführerin Sabine Endemann hat via Telefonschalte an der Auktion teilgenommen, „mit ausdrücklichem Auftrag und Rückendeckung der Gesellschafter“, wie sie im Nachgang berichtete.

Wohnungen, die in Wohngruppen organisiert sind

Die fünf in Klinkerbauweise um 1897 errichteten Wohnhäuser besitzen 54 Wohneinheiten, eine Gesamtwohnfläche von rund 2700 qm und stehen auf einem über 7000 qm großen Grundstück. Mit der Sanierung sind dort Wohnungen für 18 Personen geplant, die in Wohngruppen organisiert sind. Für jeweils zwei Bewohner gibt es dann gemeinsame Bade-, Küchen- und Aufenthaltsräume. Durch die bauliche Struktur und die barrierefreie Gestaltung soll somit eine flexible Nutzung von Wohnformen für ältere Menschen bis zu Familien ermöglicht werden. Auch dieser Anspruch macht das Sanierungsprojekt sehr anspruchsvoll. In der historischen Bausubstanz moderne energetische Anforderungen wie etwa die Dämmung umzusetzen, ist bereits eine große Herausforderung.

Baugenehmigung liegt nun vor

Es hat etwas länger gedauert, aber für die Sanierung der Eisenbahnerhäuser in der Friedrich-Engels-Straße liegt nun die dringend benötigte Baugenehmigung vom Bauamt des Landkreises vor. Damit konnte die Wohnungsbaugesellschaft Elsteraue, als Trägerin der Sanierung, die Anträge für Fördermittel bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) stellen, bevor die Fristen dafür ausgelaufen wären. „Wir waren darüber natürlich erleichtert und konnten dann noch am selben Tag unsere Anträge stellen“, resümierte WBG-Geschäftsführerin Sabine Endemann. Damit sei für das Projekt nun „alles im Fluss“ und liegt man auch im Zeitplan: „Wir sind guter Hoffnung, dass es nun auch für die Bearbeitung der Anträge ein positives Ergebnis gibt und wir wie geplant fortfahren können.“ Die Prüfung der Fördermittelanträge bei der ILB konnte damit offiziell beginnen, denn vorab gab es dazu bereits einen regen Austausch.

Schrittweise Sanierung wird Jahre in Anspruch nehmen

Damit könnte der Umbau der aktuell fast komplett leerstehenden Gebäude wie geplant im Frühjahr mit dem ersten der Häuser beginnen. Aktuell arbeitet die WBG daran, die Ausschreibungen für das Projekt vorzubereiten. Für das zweite Gebäude laufen aktuell die baulichen Planungen, die weiteren Häuser des Quartiers sollen in den kommenden Jahren folgen. Die Kosten für die Sanierung der Friedrich-Engels-Straße 10/12 werden sich auf etwa drei Millionen Euro belaufen. Gut 700000 Euro davon sind WBG-Eigenkapital und der andere Teil kommt aus verschiedenen Finanzierungsquellen.

Häuser von Leerstand und Vandalismus betroffen

Die Zukunft der Eisenbahnersiedlung im Stadtkern von Falkenberg ist seit Jahren ein Thema. Die ehemals für die Beschäftigten der Eisenbahn Ende des 19. Jahrhunderts erbauten Gebäude litten unter zunehmendem Leerstand, der aufgrund eines großen Sanierungsrückstands und von Vandalismus entstanden ist. Sie wurden in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr zum Problem.